Als wir uns entschlossen zum 30. Todestag von Rudolf Heß die bis heute nicht aufgeklärten Todesumstände wieder in die Öffentlichkeit zu bringen, hatten wir ein klares Ziel vor Augen. Wir wollten die Forderung die Akten zum Todesfall von Rudolf Heß freizugeben in die Öffentlichkeit bringen und der Wahrheit zum Sieg verhelfen.
Wir wussten bereits vor der ersten Ankündigung der Demonstration, dass das Aufgreifen des Themas auch auf Ablehnung stoßen würde, weil es nicht zur Tagespolitik gehört oder auch einfach weil viele Bedenkenträger die Rechtslage falsch einschätzen und eine Demonstration zu diesem Thema für undurchführbar halten würden.
Für uns bestand niemals ein Zweifel daran, dass das Thema gut, richtig und wichtig ist. Deswegen haben wir es aufgegriffen und mit Leben erfüllt.
Wir glauben auch heute noch, dass ein Staat, der stets behauptet ein Rechtsstaat zu sein, nicht wegsehen darf, wenn Menschen unter mysteriösen Umständen zu Tode kommen!
Ein souveräner Staat duldet keinen Mord!
Ein souveräner Staat klärt dort kompromisslos auf wo es nötig ist und schafft so Vertrauen.
Die Demonstration im Jahr 2017 war am Ende ein Ereignis, das weit über 1000 Aktivisten verschiedenster nationaler Strömungen und Parteien in Spandau zusammen gebracht hat. Das Thema ging an diesem Tag durch die Medien der ganzen Welt. 30 Jahre nach dem Tod von Rudolf Heß war sein Name zusammen mit der Forderung nach der Aufklärung seiner Todesumständen wieder im öffentlichen Bewusstsein angekommen.
Schon die Zahl der Teilnehmer aus ganz Deutschland beweist, dass die Arbeit an dem Thema ein Integrationspunkt für viele im Widerstand arbeitende Aktivisten ist. Die Außenwirkung der Veranstaltung war trotz der wenig kooperativen Polizei vor Ort insgesamt überragend. Eine Querschnitt durch den Widerstand, der trotz aller Unterschiede an diesem Tag wie eine Einheit wirkte.
Wir haben im Nachgang der Veranstaltung viele Gespräche mit Kameraden geführt, viele Verbesserungsvorschläge gesammelt und vor allem viel Zuspruch für die Arbeit an dem viel zu lang vernachlässigten Thema erfahren. Genau dieser Zuspruch und die Zusage die Arbeit an dem Thema auch in Zukunft zu unterstützen war am Ende der Punkt, der für uns den Ausschlag gegeben hat, auch 2018 wieder nachzusetzen.
Als wir anfingen das Thema zu bearbeiten war eigentlich nicht geplant einen festen Termin im August zu etablieren, weil mit der Organisation einer solchen Großveranstaltung und den Aktivitäten dazu in den Monaten davor auch immer viel Arbeit und hohe Kosten verbunden sind.
Wir haben im letzten Jahr aber gesehen, dass der Widerstand parteiübergreifende Kristallisationspunkte benötigt und Spandau ein solcher Kristallisationspunkt werden kann. Die Todesumstände von Rudolf Heß sind auch heute noch ein Thema, das Strahlkraft hat.
Durch das Aufgreifen der nie beantworteten Frage, ob dieser Staat Menschen, die einen Greis nach 46 Jahren Haft ermordet haben, schützt – und wenn ja, warum er das bis heute tut – wird Rudolf Heß auch 31 Jahre nach seinem Tod zu einem Fall an dem sich entscheidet wie ernst diese Republik es mit der Rechtsstaatlichkeit wirklich meint.
Deshalb ist es ein Thema, das uns alle angeht. Ein Thema, das über Partei- und Organisationsgrenzen hinweg bearbeitet werden muss. Egal wo wir kämpfen, die Frage, ob der Staat, in dem wir unsere Vorstellung von Widerstand organisieren, überhaupt willens und in der Lage ist Unrecht aufzuklären und aufzuarbeiten, kann nicht ignoriert werden.
Wir reichen auch 2018 jedem positiv an der Zukunft Deutschlands arbeitenden Aktivisten die Hand. Jeder kann und soll daran mitarbeiten das Thema in die Öffentlichkeit zu bringen.
Für uns steht auch 2018 fest, dass es Punkte geben muss, die frei von jeder Parteipolitik das Bild eines besseres Deutschlands in Öffentlichkeit tragen sollen.
Sei auch Du am 18. August 2018 in Spandau dabei und trage mit uns die Forderung nach der endgültigen Aufarbeitung der Todesumstände von Rudolf Heß in die Öffentlichkeit.
Bildet Reisegruppen!
Plant Werbeaktionen vor Ort!
Helft das Thema in die Öffentlichkeit zu bringen!
Liebe Kameraden der Org.-Leitung 2018,
ich spreche Dank und Anerkennung aus.
es liegt mir sehr am Herzen, euch zu ermutigen, diese wichtige Mobilisierung fortzusetzen.
Mit Christian Worch und mir, waren zwei der „alten Kämpfer“ vor Ort, welche vom ersten Tage der Todesnachricht an, den Protest organisierten und für die grossen Wunsiedelaufmärsche organisatorische arbeit leisteten. Wir wissen also was diese Aufgabe für eine Verantwortung und „Belastung“ bedeutet. IHR habt das gut gemacht und WIR durften nunmehr Gastteilnehmer sein. WIR ALLE aber, sind die Träger für Recht und Freiheit. Wir kämpfen für die historische Gerechtigkeit unseres Volkes und seiner letzten souveränen Reichsführung.
Ich habe in einem kurzen Wortbeitrag auf der Kundgebung berichtet, wie das ewige Band zwischen dem „einsamsten Gefangen“ der Erlebnisgeneration und unserer Bewegung geknüpft wurde. Sein Sohn bedankte sich bei mir/uns für dieses Wachhalten der Erinnerung.
Es geht nicht um „Aufsehen erregen“ – es geht um diesen wichtigen Befehl des Gewissens als er ausgesprochen wurde:
– DIE MEINEN HALTEN ZU MIR! –
Mit UNSEREM Gruss
STEINER
Ich glaube auch nicht an Selbstmord. Nein. Auf gar keinen Fall. Ja. Gebt die Akten frei. Sagt die Wahrheit. Es kommt ja doch alles raus.